Mit 3,08 Kindern pro Frau bringen Ausländerinnen im Kanton Appenzell Innerrhoden so viele Kinder zur Welt wie nirgends sonst.
Dies schreibt die «Schweiz am Sonntag» mit Verweis auf neue Zahlen des Bundes. Die Geburtenziffer der Schweizer Frauen im Kanton Appenzell Innerrhoden lag im Jahr 2013 mit 1,78 Kindern pro Frau ebenfalls über dem Schweizer Durchschnitt von 1,42 Kindern.
Ländliche Kantone verzeichnen sowohl bei Schweizerinnen als auch bei Ausländerinnen höhere Geburtenziffern. Im Jura bringen Ausländerinnen etwa durchschnittlich 2,32 Kinder zur Welt, in Nidwalden 2,39. Zuwanderer aus ländlichen Milieus hätten tendenziell mehr Kinder als solche aus städtischen Regionen suchten in der Schweiz ein ähnliches Umfeld, wird Soziologe François Höpflinger von der Universität Zürich zitiert. Auch seien die Wohnkosten in ruralen Kantonen tiefer.
Während die Geburtenziffer der Schweizer Frauen zwischen 2011 und 2013 stabil blieb und jene der Frauen aus EU-Ländern leicht abnahm, brachten aussereuropäische Ausländerinnen 2013 mit durchschnittlich 2,25 Kindern mehr Nachwuchs zur Welt als noch 2011, als der Wert 2,13 betrug.
Dies könne in neuen Zuwanderungs-Ländern aus dem arabischen Raum oder Nordafrika begründet sein, sagt Soziologe Höpflinger.
Die Altersunterschiede bei der Geburt zwischen Schweizerinnen und Ausländerinnen gehen derweil weiter auseinander. In fast 50 Prozent der Fälle waren aussereuropäische Mütter 2013 bei Geburt jünger als 30. Schweizerinnen hingegen sind Geburt ihres Kindes in 71 Prozent aller Fälle über 30.
Die Kinderzahl als auch das Alter bei der Geburt könnten sich in Zukunft aber angleichen, weil Migranten ab der zweiten Generation das Verhalten der heimischen Bevölkerung annehmen. Die Zahl von 2,1 Kindern pro Frau, die eine sich selbst erhaltende Gesellschaft benötigen würde, dürfte in der Schweiz nie mehr erreicht werden. (rsn)