Väter ohne Rechte und seinen Mitgliedern sind unzählige Fälle bekannt bei denen die leiblichen Kinder, oft über Jahre keinen Kontakt zum Vater haben. Die Gerichtsverfahren werden ständig mit neuen Anträgen überflutet, oft werden diese nicht einmal in angemessener Zeit behandelt, Verfahrensverschleppung ist eines der einfachsten Dinge der Welt, wenn man den Dreh einmal raus hat. In der Zwischenzeit nimmt die Eltern-Kind-Entfremdung (Parental Alienation Syndrom) ihren Lauf.
Ein Vater hat nun in Kooperation mit VoR eine Plakataktion gestartet und der gemeinsamen Tochter zum Geburtstag gewidmet. VoR sprach mit dem Vater:
VoR: Lieber Ralf, wir kennen Dich und Deine Causa seit Jahren, Du bist schon lange Mitglied bei Väter ohne Rechte. Was hat es mit dieser Plakataktion auf sich?
Ralf: Unsere Tochter Svenja hat Geburtstag. Leider lässt die Mutter keinerlei Kontakt zwischen uns zu. Selbst Briefe an unsere Tochter werden ungeöffnet retouniert. Es war mir wichtig, Svenja ganz klar zu signalisieren, dass ihr Papa an sie denkt und sie liebt – ich weiß ja nicht, welchen Manipulationen Svenja ausgesetzt ist.
VoR: Wie ist es zu dieser Aktion gekommen?
Ralf: Die Idee geistert mir schon lange durch den Kopf. Ich habe mich erkundigt wie hoch solche Kosten in der Regel für Private sind und dabei hat es mir gleich einmal einen Schock versetzt. Ich wandte mich an VoR und tatsächlich konntet Ihr einen Deal mit einem Werbeanbieter abschließen, der nur ein Bruchteil der Kosten verursacht hat. Sohin konnte ich 5 Plakatflächen mieten.
VoR: Ja, richtig, wir sind auf einen österreichweit auftretenden Partner getroffen, der der Sache sehr aufgeschlossen gegenübersteht, ein hohes Bewusstsein für NGOs, NPOs, soziale und ehrenamtliche Arbeit von gemeinnützigen Organisationen hat. Ab jetzt können Väter über VoR leistbar Botschaften an Ihre Kinder schicken oder auf andere Art und Weise auf die Thematik kostengünstig aufmerksam machen.
Ralf: Das ist wirklich Klasse. Ich bin dafür sehr dankbar und sehe auch ganz locker ein Potential, dass dieses Beispiel Schule macht.
VoR: Der Text Deines Plakates ist frei von Verbitterung, nicht anklagend – warum diese Entscheidung?
Ralf: Mir geht es nicht um Rache an der ehemaligen Lebensgefährtin oder der Justiz. Das Plakat ist bewusst an unsere Tochter gerichtet – ihr gegenüber haben solche Gefühle keinen Platz.
VoR: Worum geht es Dir als Vater?
Ralf: Ich möchte Kontakt zu meiner 8-jährigen Tochter. Als Vater für sie da sein. Eine helfende Hand in ihrem Leben sein. Das muss ich seit 7 Jahren vor dem Bezirksgericht Hollabrunn erklären. In diesem Verfahren steht keinesfalls das Kindeswohl und Recht auf Vater und Mutter im Vordergrund.
VoR: Vier Jahre hast Du jetzt schon überhaupt keinen Kontakt mehr zu Deiner Tochter?
Ralf: Ja, keine Briefe, keine SMS, keine Anrufe, keine Mails, keine WhatsUp-Nachrichten, Facebook, kein Besuchscafe mehr, von unbegleitetem Kontakt kann sowieso keine Rede sein.
VoR: Wie wird dem Kindeswohl am Bezirksgericht Hollabrunn Aufmerksamkeit geschenkt?
Ralf: Bislang gar nicht! Sonst müsste das BG Hollabrunn prompt etwas unternehmen damit weiterer Schaden vom gemeinsamen Kind abgehalten wird. Nur so würde man jegliche Warnung von außenstehenden Experten beachten. Und meine Tochter dürfte schließlich Papa und Mama, und eine noch größere väterliche Familie erleben.
VoR: Wie ist denn der aktuelle Verfahrensstand?
Ralf: Der einzige Beschluss der von der Kindesmutter eingehalten wird, ist, dass sie Fotos und Informationen mir zukommen lässt. Sonst wird meine Tochter sukzessive von mir entfremdet – ich fühle mich entsorgt. Bisher gab es über 300 Schriftstücke bei Gericht.
VoR: Sieben Jahre Verfahren sind ja Wahnsinn, wie gehst Du damit um? Hast Du schon mal ans Aufgeben gedacht, wenn Du ständig gegen Windmühlen kämpfst? Woher nimmst Du die Kraft und Ausdauer für das Anliegen Deiner Tochter?
Ralf: Nervlich und finanziell ist es eine enorme Belastung. Jeder kann wahrscheinlich nachvollziehen, was es bedeutet sein eigenes Kind so lange nicht sehen zu können. Natürlich gab es auch einige dunkle Stunden in den ganzen Jahren – immer wieder hoffe ich, dass sich etwas zum Guten wendet. Selbstverständlich habe ich öfters ans Aufgeben gedacht, dann denke ich mir immer, dass ich unsere Tochter nicht aufgeben kann. Was wäre denn die Alternative? Das Kind in einer Art Geiselhaft bei der Mutter zu lassen?
Stell Dir vor, Svenja kommt eines Tages auf mich zu und fragt mich, was ich dafür bzw. dagegen gemacht habe? Da will ich ihr eine Antwort geben können, für die ich mich nicht schämen muss .
VoR: Ja, das ist eine sehr persönliche Entscheidung, bei der es kein Richtig und Falsch gibt. Aus Erfahrung kennen wir zahlreiche Väter die aufgegeben haben, teils weil sie es sich schlicht nicht mehr leisten konnten und auch daran zugrunde gingen. Leider hatten wir auch schon Suizide in unseren Reihen – wenn man so will, die letzte Stufe von PAS…. (Eltern-Kind-Entfremdung)
VoR: Was erhoffst Du Dir von der Aktion?
Ralf: Vorrangig will ich nur einmal Svenja erreichen und ihr sagen, dass ich sie liebe und jeden Tag an sie denke – das ist das Wichtigste.
VoR: Wir finden Deine Aktion großartig und bedanken uns bei Dir für Deine Courage! Du kennst den Leitspruch von VoR: Never, never, never give up!
Hinweis: Sollten auch andere österreichische Väter Interesse an so einer Aktion haben, so mögen sie sich bitte an office[@]vaeter-ohne-rechte wenden.