Die FDP verteidigt mit Walter Schönholzer ihren Regierungsratssitz. Die hohe Stimmbeteiligung legitimiere seine Wahl zusätzlich. Über ein Wunschdepartement spricht er nicht. Das sei müssig.
Herr Schönholzer, wie gross ist der Stein, der Ihnen nun mit der Wahl in den Thurgauer Regierungsrat vom Herz gefallen ist?
Walter Schönholzer: Ich bin sehr froh über den Ausgang der Wahl. Wie erwartet hat Ueli Fisch viele Stimmen gemacht. Umso erfreuter bin ich, dass mein Wahlkampf erfolgreich verlief.
Wie hat Herausforderer Ueli Fisch von den Grünliberalen Ihren Wahlkampf beeinflusst?
Schönholzer: Die Stimmbürger hatten eine Wahl. Dank seiner Kandidatur kam es auch zu einem Wahlkampf. Das ist natürlich für den Stimmbürger besonders gut.
Und das legitimiert Ihre Wahl umso mehr?
Schönholzer: Ja. Hinzu kommt auch noch die sehr hohe Stimmbeteiligung, die auf die vielbeachteten eidgenössischen Vorlagen zurückzuführen ist. Dadurch ist die Legitimation noch grösser.
Was bleibt vom Wahlkampf speziell in Erinnerung?
Schönholzer: Es ist faszinierend, wie wahnsinnig unterschiedlich die Themen im Thurgau doch sind. Während sich etwa die Hinterthurgauer um den Fluglärm sorgen, spüren die Menschen am Untersee die Nachteile der Grenzregion besonders stark.
Welches ist Ihre Wunschaufgabe in der Regierung? Das Departement des Inneren, das Erziehungsdepartement oder sogar das Justizdepartement könnten frei werden?
Schönholzer: Ich habe immer gesagt, dass ich zu dieser Wahl antrete, um den Sitz der FDP in der Thurgauer Regierung zu verteidigen. Nun werde ich ab 1. Juni tatsächlich Einsitz in der Kantonsregierung nehmen. Ich bin in der Lage, alle Departemente zu führen. Als Teamplayer bin ich auch von einer guten Zusammenarbeit mit den verschiedenen Amtschefs und den Mitarbeitern überzeugt.
Aber ein Wunschdepartement haben Sie schon?
Schönholzer: Es ist müssig, einen Wunsch zu äussern. Als amtsjüngstes Mitglied werde ich auch keine Ansprüche stellen können. Ich freue mich vielmehr, mich für den Kanton Thurgau einsetzen zu können.
An was sollen sich die Thurgauer in 20 Jahren erinnern, wenn sie an Regierungsrat Schönholzer denken?
Schönholzer: Ich will ein sympathischer Regierungsrat sein, der für die Bevölkerung sein Bestes gibt. Ich bleibe auf dem Boden.
(Von Silvan Meile)
Sehr geehrter Herr Schönholzer,
Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Wahl als neuer Regierungsrat des Kantons Thurgau. Sie dürfen sich glücklich schätzen, denn als einziger erhalten Sie keine Strafanzeige.
Alle anderen in diesem Kabinett haben sich ausnahmslos der Mitwisserschaft, Untätigkeit und qualifizierter Kindesentfremdung zu verantworten!
Freundliche Grüsse
Jean-Pierre Morf