Ernst Suter ist offenbar nicht der einzige Steuerzahler, der von der Gemeinde Dürnten komplett falsch eingeschätzt wurde. Offenbar gibt es zwei weitere Fälle, die wegen zu hohen Steuerrechnungen vor dem finanziellen Ruin stehen.
Es schlug ein wie eine Bombe: Die Nachricht, dass die Gemeinde Dürnten den Hilfsarbeiter Ernst Suter wegen fehlender Steuererklärungen jahrelang falsch eingeschätzt und horrende Steuern von ihm gefordert hatte. Der 41-Jährige steht nun deshalb vor dem finanziellen Ruin (wir berichteten).
Nun wurden weitere Details in Bezug auf das Gebaren des Dürntner Steueramtes publik gemacht: Offenbar ist Suter nicht der Einzige, der von der Gemeinde regelrecht «geschröpft» wurde. So berichtet «Beobachter» von einem selbstständigen Handwerker, der seit 2008 keine Steuererklärung mehr eingereicht hatte – weil er gerade in einer Scheidung steckte und sich auch noch von seiner Buchhalterin getrennt hatte. Deswegen sei der «Papierkram» liegengeblieben. Und gerade das wurde ihm zum Verhängnis: Nachdem die erste Steuerrechnung noch im normalen Rahmen ausgefallen war, wurde der Handwerker bereits 2011 auf das Doppelte seines realen Einkommens geschätzt – und damit dreimal so hoch besteuert wie bis anhin. Heute muss er mit rund 2500 Franken im Monat auskommen, den Rest beansprucht das Betreibungsamt.
Noch schlimmer traf es ein Ehepaar, das in Kürze pensioniert wird: Wegen schweren gesundheitlichen Problemen reichten beide gemäss «Beobachter» ab 2010 keine Steuererklärung mehr ein. 2011 schätzte die Gemeinde das Einkommen doppelt so hoch ein, 2012 sogar zweieinhalbmal so hoch – obwohl die beiden immer noch im selben Rahmen verdienten wie vorher. Die Rechnungen von 17’000 und 20’000 Franken treiben die beiden in den Ruin.
Im Fall Ernst Suter haben die Steuerbehörden wenigstens zum Teil reagiert: Die Einschätzung für das Jahr 2012 wurde nachträglich von rund einer halben Million auf 38’300 Franken korrigiert. Damit reduziert sich die Steuerrechnung von knapp 130’000 auf 3230 Franken.