Gemeinde Wald: Kulturimporte


Kulturimporte
Ende dieses Monats stimmen wir bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr über ein Volksbegehren ab, das die Einwanderung beschränken möchte. Die Masseneinwanderungsinitiative wurde im Februar mit 50,3 Prozent angenommen.
Sollte auch die Ecopop-Initiative, welche die Zuwanderung der Umwelt zuliebe auf 0,2 Prozent pro Jahr beschränken will, auf Zustimmung stossen, dürfte die Schweiz in noch grösseren Erklärungsnotstand geraten.
Denn oft geht bei solchen Diskussionen vergessen, wie viel Entwicklung und Fortschritt wir den Menschen verdanken, die in unser Land gekommen sind. Wie viel «Fremdes» wir im Laufe der Zeit in unsere Kultur integriert haben und inzwischen als selbstverständlich, als Gewinn empfinden. Anfangs noch kritisch beäugt und nicht selten vorsorglich abgelehnt, schafften zum Beispiel Gerichte wie die italienische Pizza, der Döner Kebab oder ein thailändisches Curry den Weg auf unsere Teller. Die Weine dazu stammen ohnehin aus aller Welt. Wir schlafen seit Jahren nordisch und können uns nichts anderes mehr vorstellen, sehen amerikanische Spielfilme.
Kürzlich machte der neueste Kulturimport in Wald Station: die «Wiesn», eine Nachahmung des Münchner Oktoberfests. Männer und Frauen stürzten sich in die bayerische Tracht, in Lederhose und Dirndl. Dabei gäbe es auch schöne einheimische Trachtenaber natürlich nicht halb so sexy wie die aus dem Nachbarland importierten
Und demnächst steht uns wieder der Weihnachtsmann ins Haus, statt dem Samichlaus und dem Chrischtchindli. Im Zeitalter des globalen Weltverständnisses haben sich die kulturellen Grenzen verwischt.

(Esther Weisskopf)

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Veröffentlicht unter Allgemein, Eidgenössische Volksinitiativen, Politik, Widerstand