Die Standpauke des Doktor Grob

Der Leiter der KESB Linth (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) wettert gegen die Medien. Infos zu seinen Problemfällen gibt es keine. Der KESB-Chef Walter Grob zieht in Gemeinde-Amtsblättern über die Presse her, weil seine Behörde einen schlechten Ruf hat. In der Sache versteckt er sich wie immer hinter der Schweigepflicht. Unter diesem Deckmantel kann seine Behörde machen, was sie will. Grob, dem seit Jahren mangelhafte Kommunikation vorgeworfen wird, hilft der KESB nicht weiter.

Doktor Grob: «Glauben Sie nicht alles, was in der Zeitung steht.»

Der KESB-Präsident Walter Grob zieht vom Leder

Im amtlichen Publikationsorgan von Schmerikon zieht der Präsident der KESB-Linth (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) über die Medien her. Zum 300000-Franken-Segeltörn des 15-jährigen Schmerkners Marco H.* sagt er nur, dass er nichts sagt.

Es ist erstaunlich, wie die KESB und die Gemeinde Schmerikon den Steuerzahlern den sündhaft teuren und von Fachleuten bezweifelten Schiffsaufenthalt des 15-jährigen Dorfjungen Marco H.* schmackhaft machen wollen. Informationen gibt es keine, dafür Angriffe gegen die Presse en masse. Im «Gemeindeblatt Schmerikon» zieht der KESB-Linth-Präsident, Dr. Walter Grob, gegen die Medien vom Leder. Er schreibt, einen «wesentlichen Beitrag» zur «leider wenig rühmlichen Bekanntheit» seiner KESB würden die Medien leisten. Sie würden nur «den Primeur suchen», die sorgfältige Recherche dagegen sei «lästig». Die «reisserisch» verbreiteten Themen würden «Aufmerksamkeit» bringen. Daraus entstehe «Auflage», und Auflage sei Inserateverkauf (Nebenbei: Mit seiner Schelte meint Grob offensichtlich nicht die Obersee Nachrichten. Denn als haushaltsverteiltes Gratisblatt kämpfen die Obersee Nachrichten – im Gegensatz zu den Tageszeitungen – nicht um Auflage).

Zum Schiffsjungen kein Wort

Grob schreibt weiter, bei den von den Medien verbreiteten «Nebelpetarden» werde nicht gesehen, was die KESB tatsächlich mache. Danach wird er gleich selber zur Nebelpetarde:
Die Leser würden in seinem Bericht «vergeblich nach Informationen zum Jugendlichen auf dem Jugendschiff» suchen. Dies, weil er an die Schweigepflicht gebunden sei. Dann schiebt er nach, die Schweigepflicht sei «kein bequemer Vorwand, Fragen auszuweichen». Er würde gerne «unwahre Berichte» richtigstellen, müsse aber «zähneknirschend jeden Blödsinn» in «irgendwelchen Blättern» unkommentiert stehen lassen. «Glauben Sie nicht alles, was in der Zeitung steht», folgert der KESB-Präsident im Amtsblatt zum Schluss seiner Medienschelte.

Erschreckende Fakten

Die KESB, die einer Schmerkner Mutter ihr 14-jähriges Kind weggenommen hat, will sich zum Fall nicht äussern. Führt man sich aber die Fakten vor Augen, müsste das Drama auch den KESB-Chef tief berühren:

  • Der Schmerkner Junge Marco H.* leidet bei seinem Schuleintritt Ende 2007 an ADHS. Die Schulbehörde schickt ihn deshalb ab Frühling 2008 in eine Sonderschule nach Lichtensteig.
  • Der alleinerziehenden Mutter wird danach von Amtes wegen eine Beiständin zur Seite gestellt.
  • Von der 2. bis zur 6. Klasse geht mit Marco alles gut, seine Noten bewegen sich zwischen 4, 5 und 6.
  • In der 6. Klasse gibt es einen nie aufgeklärten Vorfall. Der am Fuss behinderte Junge wird Opfer eines Übergriffs von Kameraden. Er wird schwierig und übergewichtig und muss von der Sonderschule.
  • Die Schule inSchmerikon will ihn nicht mehr aufnehmen. Er wird inzwei Spezialschulen geschickt, wo er nur kurze Zeit bleibt.
  • Die Mutter des Jungen bemüht sich um eine Schule für ihr Kind und wird in Wald und im Berner Oberland fündig. Schmerikon lehnt beides ab.
  • Die KESB-Beiständin, welche den Jungen und seine Mutter in über vier Jahren zu Hause noch nie besucht hat, stellt den Antrag, den 14-Jährigen seiner Mutter wegzunehmen.
  • Die KESB entzieht der Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht (Obhutsentzug). Am 25.Mai 2014 muss sie ihr Kind auf dem Flughafen den Betreuern des Jugendschiffes abliefern, andernfalls würde er mit der Polizei abgeholt werden.
  • Seit einem Jahr und fast zwei Monaten hat sie ihr Kind nicht mehr gesehen. Sie darf mit ihm nur jeden Sonntag telefonieren – falls die Verbindung klappt.
  • Weder an Weihnachten noch an Neujahr oder an seinem Geburtstag kann die Mutter mit ihrem Kind sprechen.
  • Der zwangsverordnete Schiffsaufenthalt soll noch mindestens bis Ende Jahr dauern, Mutter und Kind sind bis dann über eineinhalb Jahre getrennt.
  • Der Junge wird von Nachbarn, Freunden und seiner Ex-Lehrerin gelobt, er sei «hilfsbereit» und «anständig».
  • Das Vorgehen der KESB verstösst gegen die UNO-Konvention über die Rechte der Kinder. Der Junge wird die KESB später einklagen können. Zu alle dem hat der Präsident der KESB Linth, Doktor Walter Grob, nichts zu sagen.

(Bruno Hug *Name der Redaktion bekannt)


 

Gemeinden stützen KESB

Nach ihrer Gründung 2013 herrschte in der KESB Linth (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) ein heilloses Puff. Doch niemand hat davon etwas erfahren. Die den zehn Linth-Gemeindepräsidenten unterstellte Institution wird gedeckt. So auch jetzt, wo der KESB-Präsident Dr. Walter Grob seinen Tiraden freien Lauf lassen darf. Seine Standpauke ist bis jetzt im Gemeindeblatt von Schmerikon und Weesen erschienen. Weitere Publikationen werden vermutlich folgen.


Das Schweigen der KESB

Die KESB ist eine Geheimbehörde. Ist sie schlecht geführt, erfährt das niemand. In diesem Klima aus Dunkelheit und mangelnder Kontrolle ist der heutige Chef der KESB Linth,Walter Grob, der falsche Mann. 2012 wurde er nach sechsjähriger Amtszeit als Gemeindepräsident von Au-Heerbrugg klar abgewählt. Das «St.Galler Tagblatt» schrieb damals, in politischen Parteien und von den Bürgern werde moniert, es fehle ihm «an der nötigen kommunikativen Fähigkeit» und seine Sozialkompetenz sei «ungenügend». Als die Obersee Nachrichten mit Walter Grob im letzten Herbst zu Marco H.* auf dem Jugendschiff ein Gespräch führen wollten, sagte er schon am Telefon: Fotos von ihm gebe es aber keine. Der mit über 200000 Franken Jahreslohn bezahlte Spitzenbeamte, der sich in allen Mails und Briefen Doktor nennt, wollte also inkognito bleiben. Später verstummte er ganz. Als ich ihn anrief und zur Rechtssituation des Schmerkner Jungen Fragen hatte, sagte er, er «sage nichts», würde den Obersee Nachrichten aber «auf Anfrage» eine offizielle Mitteilung senden (in der dann nochmals stand, er sage nichts). Als ich nachhakte, warum er «nichts sage», entgegnete Grob, «weil ich nichts sage». Als ich ihm eröffnete, ich würde ihn so zitieren, sagte er: «Das dürfen Sie nicht, weil ich ja nichts sage.» Direkt nach dem Telefonat stellte ich Dr. Grob per Mail das Gesprächsprotokoll zu. Fünf Minuten später schrieb er zurück: «Sehr geehrter Herr Hug. Der in Ihrem Mail formulierte Gesprächsverlauf ist frei erfunden.» So viel zur Integrität des Präsidenten der wichtigsten sozialen Institution des St.Galler Linthgebiets. Zwischenzeitlich haben die Obersee Nachrichten dem KESB-Präsidenten mehrere Anfragen zugestellt. Zum Beispiel, wie die Arbeit der KESB-Beistände kontrolliert werde. Doch Dr. Grob schweigt. Ausser in den amtlichen Gemeindemedien, wobei er zu seinen Problemfällen auch dort nichts sagt. Die Obersee Nachrichten werden weiter über diese Geheimbehörde informieren.
(Von Bruno Hug)


Marco H.: Es sieht nicht gut aus

Der 15-jährige Schmerkner wird von seinen Betreuern wieder schlecht benotet – das könnte für Schmerikon teuer werden. Der Junge müsste zum Orthopäden ins St.Galler Spital, er darf aber nicht. Die Mutter erhält keine Wochenberichte über ihren Sohn. Die Obersee Nachrichten werden über sein Schicksal in den Händen der KESB demnächst berichten.



Obersee Nachrichten.ch


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