Jetzt entscheidet das Volk über die Gebühren


Käthi und Kari sind die Billag-Schrecks!

Sie haben keinen TV, Computer oder Radio Zuhause? – Trotzdem müssten sie künftig jährlich 400 Franken für Billag-Gebühren berechnen. Kari und Käthi Arnold (beide 85) wollen das verhindern und haben fleissig Unterschriften gesammelt.

Das Referendum gegen die neue Billag-Gebührenregelung steht. Der Gewerbeverband hat 65 000 Unterschriften zusammen; 40 000 seien schon beglaubigt, sagt Direktor Hans-Ulrich Bigler (56) dem BLICK. Nötig für ein Referendum sind 50 000 Unterzeichnende.

Zum Sammelerfolg beigetragen haben auch Kari und Käthi Arnold (beide 85). Das Ehepaar führte einen veritablen Kreuzzug. Klingelte in den letzten Wochen bei Wind und Wetter an jeder Haustür in Unterägeri ZG und Umgebung und bat um Unterschriften. Denn die beiden sind von Doris Leuthard (51) und ihrer neuen Billag-Regelung enttäuscht.

Die Bundesrätin und das Parlament wollen bei allen Haushalten und grösseren Firmen Billag-Gebühren eintreiben. Auch wer weder TV, Computer noch Radio besitzt, müsste künftig für die Programme des Schweizer Radio und Fernsehens jährlich rund 400 Franken hinblättern.

«Das ist ungerecht», sagt Kari Arnold, der sich vor 44 Jahren letztmals politisch engagierte – für ein Ja zur Schwarzenbach-Initiative. Er habe seit über 20 Jahren keinen Fernseher mehr. «Ich will nicht für etwas bezahlen, das ich nie schaue!» 700 Unterschriften hat er zusammen mit Ehefrau Käthi gesammelt – und dem Gewerbeverband übergeben.

Dieser ist sehr zufrieden, dass das Referendum in nur zwei Monaten zustande gekommen sei, sagt Bigler. Das Volk habe die Nase voll von ständig neuen Steuern und Abgaben. «Jetzt kann es ein Zeichen gegen nie endende staatliche Abzockerei setzen.»

Auch wegen des beherzten Engagements des rüstigen Rentnerpaars Arnold wird das Volk über das neue Radio- und Fernsehgesetz befinden können. Womöglich bereits im kommenden Sommer – in der heissen Phase des Wahlkampfs.

Von Nico Menzato


Blick.ch


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Veröffentlicht unter Allgemein, Eidgenössische Volksinitiativen, Finanzen, Gesetz, Politik, Staat, Widerstand