Steuerfall Dürnten: Suter soll weniger Geld erhalten

Der Dürnter Gemeinderat rechnet den Bürgern vor, dass dem Hilfsarbeiter Ernst Suter weniger Geld zustünde als zur Debatte steht. Das sorgt für rote Köpfe.

Anfangs Juni entscheiden die Dürtner Stimmbürger, ob sie dem Hilfsarbeiter Ernst Suter eine Schenkung in der Höhe von 250’000 Franken überweisen wollen. Die Stimmbürger hatten diesen Betrag an der letzten Gemeindeversammlung ins Budget gesetzt. Im Herbst war publik geworden, dass Suter jahrelang zu viel Steuern entrichtet hatte. Der Legastheniker hatte seit 1995 keine Steuererklärung eingereicht und war deshalb mit jedem Jahr höher eingeschätzt worden. Über die Jahre hatte Suter fast eine halbe Million zu viel bezahlt.

Nun wird die Frage, wie viel Geld Suter von der Gemeinde zugute hat, zum Zankapfel. Der Gemeinderat rechnet in der Weisung zur Gemeindeversammlung vor, dass Suter 283’000 Franken zu viel Steuern bezahlt hat. Davon seien aber lediglich 128’279.50 Franken in die Gemeindekasse geflossen. Der Gemeinderat spricht von einem «eklatanten Missverhältnis» zwischen diesem Betrag und den 250’000 Franken, die er in seinem Antrag fordert. An diesem hält er dennoch fest. «Es soll dem Willen der Stimmberechtigten entsprochen werden», schreibt die Behörde. Die Rechnungsprüfungskommission hingegen fordert in einem Änderungsantrag, die Gemeinde solle Suter nur die Gemeindesteuern zurückerstatten.

Treuhänderin irritiert

Ernst Suters Treuhänderin Barbara Schnyder ist durch die Darstellung in der Weisung irritiert. Der Gemeinderat habe sie bei der Darstellung von Suters Steuerrechnungen zwar beigezogen. «Aber der Gemeinderat hat uns nicht gesagt, dass er die Gemeindesteuern separat ausrechnet und darstellt.»

Ungehalten zeigt sich der Präsident der Dürntner CVP, Romeo Marinoni: Er spricht von einer «gottverdammten Frechheit». Suter stehe der gesamte Betrag zu, weil der Fehler bei den Dürntner Gemeindebehören passiert sei.

Von Michael von Ledebur. (ZO/AvU)


ZOL.ch


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