Die Staatsanwaltschaft prüft die Vorwürfe gegen die Pädophilen-Expertin Monika Egli-Alge genauer. Die Heimleiterin Jacqueline Romann wurde bisher nicht angezeigt.
Vor rund zwei Wochen deponierte Monika Egli-Alge die Bilanz ihrer Phoenix Wohnheime GmbH beim Konkursamt. Damit war klar: Nach heftigen Auseinandersetzungen voller Misstrauen und gegenseitiger Vorwürfe war dies vorerst das Ende. Das Ende im Kampf um die beiden von Egli-Alge gegründeten Wohnheime für schwer erziehbare Jugendliche. Dem ging der Vorwurf der Phoenix Mitarbeiter voraus, Egli-Alge hätte Gelder veruntreut und sei für den Konkurs der beiden Heime verantwortlich. Sie reichten gegen Egli-Alge Strafanzeige ein. Nun ist bekannt: Die Thurgauer Staatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung gegen die Pädophilen-Expertin Monika Egli-Alge eröffnet.
Prüfung sagt nichts über die Schuld aus
Der Vorwurf: Verdacht auf Misswirtschaft und ungetreue Geschäftsbesorgung. Dass eine Strafuntersuchung eröffnet worden ist, sage jedoch noch nichts über Schuld oder etwaige Bestrafung aus, stellt Marco Breu, Sprecher der Staatsanwaltschaft, klar.
«Es heisst lediglich, dass wir die Vorwürfe genauer anschauen.»
Es gelte nach wie vor die Unschuldsvermutung.
Monika Egli-Alge hat ihrerseits ebenfalls angekündigt, dass sie die Heimleiterin Jacqueline Romann juristisch zur Rechenschaft ziehen wolle. Bisher sei aber noch keine solche Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft eingegangen.
Betreibungen gegen die Gründerin
Aufgeflogen ist der Fall aufgrund mehrerer Betreibungen. Die Phoenix GmbH war nicht mehr in der Lage, Löhne zu zahlen. Gegen Egli-Alge gab es Betreibungen in der Höhe von über 50’000 Franken.
Die Schuld der Misere schieben sich Egli-Alge und Romann gegenseitig zu. Egli-Alge spricht von einem abgekarteten Spiel. Ihre ehemaligen Mitarbeiter hätten die GmbH absichtlich in den Konkurs geführt, um die Leitung zu übernehmen. Seit zwei Wochen leitet die Heime nun ein neu gegründeter Verein.
(Sabrina Bächi, Ida Sandl)